Hustensaft

Unter dem Namen „Hustensaft“ geht so einiges über den Apothekentisch.

  1.  Hustendämpfer (auch Hustenblocker genannt)
  2.  Schleimlöser
  3.  Bronchien-Erweiterer (Asthmamedikamente)

Hustendämpfer wirken nicht in den Bronchien, nicht in der Lunge, sondern im Hustenzentrum im Gehirn. Sie sorgen dafür, dass man trotz eines Reizzustandes in den Bronchien nicht so viel husten muss. Sie „heilen“ nicht, erleichtern dem Patienten aber das Leben. Bei einem trockenen Reizhusten können sie hilfreich sein. Bei verschleimtem Husten sind sie ungünstig. Der Körper will ja den Schleim loswerden. Vergleichende Studien konnten zeigen, dass Hustenstiller in etwa so stark wirken, wie ein Löffel Honig. Das bedeutet, dass der Patient nicht hustenfrei wird, sondern Linderung verspürt – wie eben durch die alten Hausmittel.

Schleimlöser sind die größte Gruppe der verkauften Hustenmedikamente. Ihre Wirkung ist nicht gesichert und wenn überhaupt nur sehr unbefriedigend. Die meisten Fachleute sind der Meinung, dass sie völlig entbehrlich sind. Wie erklärt sich aber dann die hohe Verkaufsquote?

Den Eltern ein Rezept auszudrucken und Gute Besserung zu wünschen dauert im Computerzeitalter keine zehn Sekunden. Zu erklären, dass Hustensäfte sinnlos sind dauert mehrere Minuten und hinterlässt obendrein zuweilen enttäuschte Eltern. Diese haben gelegentlich sogar das Gefühl, aus Kostengründen werde ihrem Kind etwas Hilfreiches vorenthalten. Da greifen halt viele Ärzte zur ersteren Methode.

Auch Asthmamedikamente helfen bei Husten leider nur so halbwegs. Sie sind immer dann angebracht, wenn der Hustenreiz durch die Bronchienverengung ausgelöst wird, was sich bisweilen in einem leisen pfeifenden Unterton bei der Ausatmung äußert.

Wenn ein Kind es sich gefallen lässt zu inhalieren, ist das die effektivere Methode.

Wir verordnen Hustensäfte nur zur Behandlung bei verengten Bronchien oder zum Hustendämpfen bei trockenem Husten.

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