Kinder – oder Jugendliche, die nicht regelmäßig zur Schule gehen, also  „Schwänzen“ stellen ein zunehmendes Problem in den Grund – und weiterführenden Schulen dar. Warum gehen diese Kinder nicht zur Schule? Oft handelt es sich um Unlustgefühle, die aufgrund von Überforderung oder fehlendem Einblick in die Sinnhaftigkeit des Unterrichts entstehen. Der Schulerfolg, also die Belohnung für  das Lernen kommt erst spät: entweder die gute Note nach der Klassenarbeit oder das Zeugnis nach einem Schulhalbjahr. Es gehen also Wochen und Monate ins Land, bis das Lernen sich gelohnt hat.  Im Freizeit-Alltag der Kinder werden Bedürfnisse oder Erwartungen viel schneller bedient: Hunger und Durst können unmittelbar gestillt werden. Computerspiele füttern den Spieler mit schnellen Erfolgen an und lassen ihn schnell in den Levels aufsteigen. Ausdauer beim Lernen wird in der Schule aber nicht gelehrt. Das Schulschwänzen verhindert unmittelbar die Unlustgefühle, setzt jedoch durch verpasste Inhalte die Abwärtsspirale in Gang: Da es nun schwerer ist, dem Unterricht zu folgen, liegt es näher, erneut zu fehlen.

Zur Vermeidung weiteren Schwänzens ist es unbedingt notwendig, dass alle Beteiligten, also die Schüler, die Mitschüler, die Eltern und Lehrer, die Schulpsychologen und Kinderärzte zusammenarbeiten. Positive Wertschätzung, feste Regeln und Strukturen helfen, ein Auffangnetz zu knüpfen.

Schulfehlzeiten können aber auch durch viele Krankheitstage zusammenkommen. Hinter anhaltenden wiederkehrenden körperlichen Symptomen wie Kopf – und Bauchschmerzen kann sich eine somatoforme Störung verbergen: Die Beschwerden sind Ausdruck eines seelischen Konfliktes. Dabei kann es um Angst gehen (z.B. Über – oder Unterforderung) oder Ärger mit Lehrpersonen oder Mitschülern bis zum Mobbing. Nach Abklärung und Ausschluss organischer Ursachen ist auch hier ein gemeinsames Vorgehen der Beteiligten unabdingbar, um den Schülern den Schulbesuch wieder zu ermöglichen.