Die Augengrippe (Keratokonjunktivitis epidemica) ist eine Virusinfektion der Augenbindehäute und der Hornhaut. Sie ist hoch ansteckend und kann nicht ursächlich behandelt werden. Man kann mehrere Wochen Beschwerden haben, da es nicht nur zu einer Entzündung der Bindehäute kommt, sondern auch die vor der Pupille liegende glasklare Hornhaut in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Dies kann zu Sehbeeinträchtigungen führen. Die Augengrippe ist meldepflichtig. Die Viren werden gerne über Schmierinfektion übertragen und sind sehr widerstandsfähig. So können die Viren an Gegenständen (Türklinken, Wasserhähne, Schlüssel usw.) für längere Zeit infektiös bleiben. Die Inkubationszeit (Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Symptome) beträgt 10 – 14 Tage. Sie beginnt meist einseitig, das zweite Auge entzündet sich einige Tage später und der Verlauf ist etwas milder. Hauptsymptome sind Schmerzen, Brennen, Juckreiz, Fremdkörpergefühl. Auch der Lymphknoten vor dem Ohr kann anschwellen.

Die im Kindergartenalter häufigen „Kletschaugen“ = Augenschnupfen sind harmlose Bindehautentzündungen meist im Rahmen von Erkältungen und müssen von der Augengrippe abgegrenzt werden. Daher wird im Allgemeinen ein Kind mit „Kletschauge“ vom Kindergarten zum Kinderarzt geschickt, um zu klären, um welche Form der Bindehautentzündung es sich handelt.